Politische Bildung und Demokratiekompetenz


1. September 2023, Kursaal in Bern

 

Alle zwei Jahre findet der Schweizer Bildungstag statt. Er ist die führende bildungspolitische Veranstaltung auf nationaler Ebene, die Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger aus der Bildungspolitik, Wirtschaft, Gesellschaft sowie Lehrerorganisationen zusammenbringt.
Ausgerichtet wird sie gemeinsam vom Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz LCH und dem Syndicat des Enseignant·es Romand·es SER.


Rückblick

Politische Bildung besser an Schulen verankern

Der Schweizer Bildungstag befasste sich kurz vor den eidgenössischen Wahlen mit politischer Bildung: Welche Demokratiekompetenzen sollen Schulen vermitteln? Darüber diskutierten Fachpersonen sowie Vertreterinnen und Vertreter aus der Bildungspolitik und aus den Verbänden. Der LCH will, dass politische Bildung an Schulen fächerübergreifend verankert und umgesetzt wird.

Die Schweizer Schülerinnen und Schüler schneiden im Bereich des politischen Wissens im internationalen Vergleich eher schlecht ab. Diese Ergebnisse der internationalen Vergleichsstudie «International Civic and Citizenship Education Study (ICCS)» von 1999 und 2010 rütteln auf. Dies insbesondere in einem Land, das sich oft als Weltmeisterin der direkten Demokratie sieht, da in keinem anderen Land die Bürgerinnen und Bürger so häufig an die Urne gerufen werden. Warum gelingt es nicht, Schülerinnen und Schülern das nötige Rüstzeug zu vermitteln? Am Schweizer Bildungstag 2023 in Bern nahmen sich über 100 Fachleute dem Thema an. Sie diskutierten darüber, wie es in der Schweiz um die politische Bildung steht und welche Rolle die Schule dabei spielt.

Welche Verbesserungen sind möglich?
Folgende Handlungsfelder wurden identifiziert:

  • Es braucht nationale Studien mit Vergleichsdaten und grosser Breitenwirkung zur Definition von politischer Bildung und Demokratiekompetenz. Denn das Verständnis ist heute sehr heterogen, kantonal unterschiedlich und auch jede Schule versteht etwas anderes darunter. Es fehlt der gemeinsame Nenner.
  • Nötig ist ein Bezugsrahmen, der für die Primarstufe bis zur Sekundarstufe II gilt. Dann ist eine kompetenzorientierte Entwicklung der politischen Bildung erst möglich. Bis jetzt ist die politische Bildung nur an wenigen Schulen verankert.
  • Es sollen Kompetenzmodelle und didaktische Konzepte entwickelt werden. Damit können angehende Lehrpersonen befähigt werden, Schülerinnen und Schülern stufengerecht die erforderlichen Demokratiekompetenzen zu vermitteln.

Um politische Bildung an Schulen zu verbessern, muss sie fächerübergreifend verankert und umgesetzt werden. Politisches Lernen kann auch mit einer gezielten Förderung und Nutzung von ausserschulischen Angeboten geschehen. Fehlt jedoch die Verankerung im Unterricht, versanden diese Bemühungen. Wichtig ist darum ebenfalls, dem Thema an den Schulen den Raum zu geben, den es in einer Demokratie benötigt.

Deshalb werden LCH und SER auf der Grundlage der vorliegenden Erkenntnisse ein entsprechendes Positionspapier verfassen.

Der Schweizer Bildungstag 2023 fand am 1. September im Kursaal Bern statt. Die Fachveranstaltung wird alle zwei Jahre vom Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz (LCH) und dem Syndicat des Enseignant-es Romand-es organisiert.

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